Tönsberg

Es ist geschafft!!! Den Kampfgeist aufs äußerste gefordert, die körperliche Fitness ausgequetscht, wir haben alles gegeben!!!

Am letzten Aprilsonntag startete wie jedes Jahr der mehr als National bekannte Hermannslauf. Dieses Jahr auch mit einer Handvoll Kalletal Roadrunners. Das Wetter sollte heute das Läuferherz glücklich machen. Bei bewölktem Himmel sollten keine allzu warmen Temperaturen während des Laufes herrschen. Es sollte uns aber dennoch nicht kalt werden. Nachdem wir den Teutberg mit dem Sammelbus erreicht hatten zog es uns zum Hermannsdenkmal wo wir die letzten vorbereitenden Maßnahmen vollzogen. Beeindruckend wie sich dort jedes Jahr die Menschenmassen versammeln! Die letzten Isodrinks, Kraftriegel und Magnesiumeinheiten wurden hier verabreicht, die Laufkleidung langsam angelegt, Startnummer und Chip auf festen Sitz überprüft sowie das Schuhwerk verschnürt. Der Gang Richtung Startgruppe wurde da schon recht erdrückend. Läufer wohin das Auge sah. Leider waren wir alle etwas zu spät und konnten die beliebten Plätze am Zaun nicht mehr ergattern. Stattdessen standen wir mitten in der Meute. Und selbst hier werden noch Bekannte gesichtet! Chris & Steffen gingen aus Startgruppe B, Ute & Hartmut aus Gruppe C an den Start. Für alle außer Steffen war es die erste Teilnahme am Hermannslauf. Ute & Hartmut nahmen den Lauf als eine Mischung zwischen Walker und Läufer auf. Für Chris und Steffen sollte eine Zeit um 2:40 herausspringen. Das Hauptziel war aber wie in jedem Jahr – Ankommen!
Um 11:00 Uhr fiel dann der Startschuss für die Läufer der Startgruppe A. Gruppe B zog 5 Minuten später ebenfalls los und nahm die Fährte auf. Die dritte und letzte Startgruppe folgt ebenfalls wiederrum 5 Minuten darauf und somit waren über 7000 Läuferinnen und Läufer auf die Reise durch den Teutoburger Wald in Richtung Bielefeld.
Für Chris und Steffen fing es gut an. Wenn auch in der riesigen Menge gestartet, kämpften Sie sich in lockerem Tempo kontinuierlich nach vorne. Auch wenn keine Sonne zu sehen war, machte die dennoch enorme Wäme gut zu schaffen. Der erste große Anstieg am Ehberg trennte dann die Spreu vom Weizen. Über eine Strecke von ca. 1,5km werden hier ca. 80 hm absolviert. Während viele den Laufschritt verloren ging es für uns mit Tempo voran. Vom Gipfel ging es nun ebenso steil und lang wieder bergab und wir gelangten auf den Truppenübungsplatz in Augustdorf. Besser gesagt auf dem bekannten „Panzerplattenweg“ wo viele Hunderte Zuschauer die Sportler anfeuern, applaudieren und eine riesige Stimmung verbreiten! Jeder der dort noch seinen MP3 Player auf den Ohren hat bekommt von Musik nicht mehr allzu viel mit und sollte die Dinger auch für diesen Augenblick rausnehmen! Die erste große Getränkestation liegt fast am Ende des Plattenweges und sollte genutzt werden bevor es wieder in den Wald zum nächsten Anstieg geht. Hier waren dann auch die ersten 10km in knapp 51Minuten absolviert. Ein guter Schnitt der seine Fortsetzung fand.
Über Sandboden folgt man noch ein wenig den Absperrungen des Truppenübungsplatzes und wir konnten uns noch ein wenig an der Aussicht über die Senne erfreuen. Nach etwa 13km erreichten wir die Stapelager Schlucht mit der nächsten Verpflegungsstelle vor dem nächsten Anstieg – dem Tönsberg. wiederum 80 hm wurden aber diesmal auf 0,5 km zurückgelegt. Dort wurden die Waden schon gut strapaziert. Nach einem weiteren Kilometer waren wir dann „oben“ an der Schutzhütte des Tönsberges und somit auch auf Halbzeit des Rennens auf 16 km angelangt. Mit 333m ist der Tönsberg auch der höchste Punkt der Strecke zwischen Hermannsdenkmal und Sparrenburg.
Nun ging es erst einmal wieder Bergab. Der nächste Höhepunkt war dann Oerlinghausen. Einmalig was man hier erlebt. Der Berabeinlauf in die Ortschaft wird mit applaudierenden Zuschauern gefolgt von Musik und Grillgeruch begonnen. wenn auch die Straße das schlechteste ist was uns Läufer zu schaffen macht bekommt man aber einen enormen Adrenalinschub durch die vielen Hunderte die Anfeuern. Über Kopfsteinpflaster geht es in einer 180°-Schleife in den Ortskern Oerlinghausen vorbei an der nächsten Getränkestation. Nach diesen Eindrücken liefen wir wieder in den Wald ins Schopketal. Hier ist nach gut 150 Höhenmetern auf etwa drei Kilometern stetem Bergab-Lauf der tiefste Punkt der Strecke (ca. 18,7km, 176m) zwischen Start und Ziel erreicht und alles beginnt quasi noch mal von vorn. Auf steinigem Waldweg liefen wir bergan und obwohl es nur etwa 40 Höhenmeter sind, haben diese es nach dem langen Gefälle so richtig in sich und lassen gerade auf den ersten Metern die Muskeln hart werden. Das nächste Highlight war dann die Überquerung der A2 (22,40km, 227m) auf der Lämershagener Straße. Steffen bekam nun Oberschenkelprobleme und konnte seine Stärke im Bergablauf nicht mehr nutzen. Hinter der Autobahn ging es dann in den Wald hinein – zu den berühmt-berüchtigten Lämershagener Treppen. 45 Höhenmeter werden hier auf kurzer Distanz mit 130 Treppenstufen überwunden. Auf einer kurzen Bergab-Passage im Anschluss holten wir uns wieder die geraubte Luft. Noch 8 Kilometer bis zur Sparrenburg. Steffens Probleme wurden lästiger und er schickte Chris nun alleine los. Es ging wieder Bergauf. Waldboden, Schotterwege und stark bewurzelte Waldwege forderten noch einmal volle Konzentration. Zu schnell schmeißt man hier alles weg und zieht sich üble Fußverletzungen zu die Wochenlange Pause bedeuten. Bei 309 hm waren wir endlich beim „Eisernen Anton“ angekommen. Die letzte Verpflegungsstelle, in diesem Jahr mit Cola Ausgabe, stimmte zum Schlussspurt ein. Nachdem das letzte Stück durch den Wald absolviert war, lief man auf die Promenade Richtung Ziel. Von hieran waren es noch 2 km. Steffen hatte nun richtige Wadenkrämpfe und schob sich die letzten Reste Magnesium rein und begann seinen Zielsprint. Angefeuert von den Zuschauern überholte er hier noch einmal -zig Läuferinnen und Läufer und erreichte nach 02:40:14 völligst K.O. das Ziel wo Chris schon auf ihn wartete. Chris trat auf den letzten Kilometern auch noch in ein Loch und quälte sich mit Schmerzen ins Ziel! 02:39:01 hieß es am Schluss und bestätigt unser beider Trainingsleistung 2012. Wir sind überglücklich und sehr zufrieden unser gesetztes Ziel mit 02:40:00 erreicht zu haben! Im nächsten Jahr wird Startgruppe A in Visier genommen – Ziel zeit dafür 02:30:00.

Hartmut und Ute trennten sich bei Kilometer 15. Ute zog dann an und lief Ihr Tempo. Nach 03:29:20 erreichte Sie das Ziel. Hartmut erreichte gut gelaunt aber geschafft nach 04:14:04 gesund und Munter die Sparrenburg wo wir uns in Picknickmanier gesammelt hatten und bei Speis und Trank den Lauf Revue passieren ließen. Zuhause angekommen gab es dann das wohlverdiente Bierchen und die Nachbesprechung zum Lauf. Die gesammelten Eindrücke werden uns die nächsten Tage noch weiterhin begleiten! Sieger des Hermannslaufes wurde wiedereinmal Elias Sansar der in 01:47:51 seinen Lauf im Ziel beendete. Bei den Frauen siegte die Haushohe Favoritin Silke Pfenningschmidt mit einer Gesamtzeit von 01:59:42. Dabei blieb Sie nur 16 Sekunden hinter der Bestzeit von Doris Koslowski die diese vor mehr als 2 Jahrzenten aufstellte

Alle Roadrunner sind Hermanns-Finisher und auch die Neulinge haben „Blut“ geleckt. Der 28.April 2013 ist im Kalender schon notiert!!! Dann aller vorraussicht nach auch mit allen RoadRunners!!!

Hier noch die Ergebnisse im Einzelnen:

Ute Faix

Start-Nr.:	4037
Meldeklasse	Läufer, W, 50
Verein	Kalletal RoadRunners 09
Nettozeit	03:29:20
Bruttozeit	03:46:48
Platzierung-Gesamt	4288
Liste W	635
Liste 50	619
Liste W 50	78

Hartmut Nixdorf

Start-Nr.:	4064
Meldeklasse	Läufer, M, 50
Verein	Kalletal RoadRunners 09
Nettozeit	04:14:04
Bruttozeit	04:31:32
Platzierung-Gesamt	5513
Liste M	4459
Liste 50	797
Liste M 50	652

Christopher Kerans

Start-Nr.:	574
Meldeklasse	Läufer, M, 30
Verein	Kalletal RoadRunners 09
Nettozeit	02:39:01
Bruttozeit	02:45:44
Platzierung-Gesamt	828
Liste M	790
Liste 30	98
Liste M 30	87

Steffen Ostermann

Start-Nr.:	37
Meldeklasse	Läufer, M, 30
Verein	Kalletal RoadRunners 09
Nettozeit	02:40:14
Bruttozeit	02:46:56
Platzierung-Gesamt	900
Liste M	854
Liste 30	106
Liste M 30	95

Mehr Bilder zum Lauf gibts im nächsten Beitrag.

Tage, Wochen ja Monate sind vergangen nachdem die erste Trainingseinheit 2012 gestartet war. Es sollte der Startschuss für ein Erlebnis-, sowie Erfolgreiches Laufjahr sein. Die Langstreckenkrönung nimmt der Hermannslauf dieses Jahr wieder ein nachdem im letzten Jahr der Bielefelder Sparkassenmarathon sein Highlight setzte. Das Trainingspensum der RoadRunners liegt bei 500km aufwärts und bescherte schon hochkarätige Highlights beim Baukasten Marathon in Bad Salzuflen und dem Weser Werre Lauf. Beste Zeiten und Platzierungen wurden dort von uns erlaufen. Die Anspannung steigt täglich und man hofft nicht noch irgendwie durch Krankheit o.ä. auszufallen. In den letzten Wochen hat sich das Training jedoch bei dem ein oder anderen etwas vermindert. Sei es durch Krankheit oder aber auch Muskuläre Probleme. Das intensive Lauftraining hinterlässt da doch schon seine Spuren. Am Samstag gegen 13 Uhr erfolgt das Abholen der Startunterlagen und dem heißbegehrten Hermannslaufshirt, welches in diesem Jahr Weiß/Blau gehalten wird.

Zur Geschichte: Der Hermannslauf ist ein regelmäßig am letzten Aprilsonntag eines Jahres stattfindender Volkslauf und führt über 31,1 Kilometer vom Hermannsdenkmal bei Detmold zur Bielefelder Sparrenburg.

Der 1972 zum ersten Mal ausgetragene Volkslauf wird vom Turn- und Sportverein Einigkeit 1890 Bielefeld e. V. (TSVE) veranstaltet. In den Anfangsjahren wurde der Hermannslauf vom Bielefelder Ski-Club e. V. ausgerichtet. Mittlerweile nehmen über 7.000 Läufer, Walker und Wanderer teil, womit der Hermannslauf zu den größeren Laufveranstaltungen in Deutschland gehört. Besondere Zuschauermagnete sind die Panzerstraße im Gelände des Truppenübungsplatzes, der Tönsberg, die Innenstadt von Oerlinghausen sowie die Lämershagener Treppen und der Eiserne Anton im Bielefelder Stadtbezirk Stieghorst.
Der Lauf führt durch anspruchsvolles, sehr hügeliges Gelände, auf dem sich die zurückgelegten Höhenmeter auf insgesamt etwa 515 Meter und 710 Meter im Gefälle summieren. Absolut gesehen geht es bergab, da das Hermannsdenkmal gut 200 Meter höher liegt als die Sparrenburg.

Streckenrekorde

Männer: Ezekiel Jafari Ngimba, 2011, 1:40:58
Frauen: Doris Koslowski, 1992, 1:59:27

Neu in diesem Jahr ist die Zeitnahme mithilfe des Easy Chips der Firma Davengo. Das bis zuletzt verwendete Chipsystem der Firma Mika-Timing erfordert die Rückgabe der Chips für all diejenigen die keinen eigenen Chip besessen haben. Der Easy Chip ist ein Einweg Chip der nach der Teilnahme als Souvenir gebunkert werden kann. Eine Rückgabe ist hier nicht erforderlich und spart somit Zeit und Kosten.
Nach Einführung einer neuen Verpflegungsstation am Fuße des Ehbergs bei KM 5,2 2010 gibt es 2012 die nächste Verbesserung: Bei der letzten Verpflegung am Eisernen Anton (KM 25) wird erstmals beim Hermannslauf den Läufern Coca-Cola angeboten. Hierzu gab es die letzten Jahre viele Anfragen. Wir hoffen dadurch auf einen erneuten Leistungsschub!

Legendär ist die ausgeklügelte Logistik. Diese umfasst u.a. einen Bustransfer aller Teilnehmer vom Meldezentrum in der Bielefelder Innenstadt zum Start am Hermannsdenkmal. Hierzu sind ca. 120 Busse aus ganz Ostwestfalen im Einsatz. Nach Ansicht vieler Läufer gehört diese Fahrt definitiv zum Lauferlebnis dazu. Genauso wie auch die vielen anderen Highlights während des Laufes.